Was heißt denn „relativ viel“ und „gut auskennen“? Christian Titz hat den FCM mit sehr klarer Handschrift und attraktivem Offensivfußball aus dem Abstiegskampf in der 3. Liga bis auf Platz fünf in der 2. Bundesliga geführt. Magdeburg hat bis kurz vor Saisonende um den Aufstieg in die Bundesliga mitgespielt. Ich kenne mich rund um den FCM ja ein bisschen aus und ich habe hier von niemanden gehört, er wolle Titz „weghaben“.
Natürlich sind hier einige manchmal genervt, wenn die Mannschaft schon wieder über den eigenen Keeper spielt, um in Ballbesitz zu bleiben. Aber jeder hier sieht die Erfolge, die diese Mannschaft feiert, seit Ottmar Schork als Sport-Geschäftsführer und Titz als Cheftrainer am Werk sind. Sollte Titz den Club tatsächlich verlassen sehe ich viel mehr das Problem, einen geeigneten Nachfolger zu finden, der die Spielidee und den daran ausgerichteten Kader nicht gänzlich über den Haufen wirft.
Titz ist m.E. eigentlich ein Trainer für die Bundesliga – dementsprechend sieht auch seine Idee von Fußball aus. Da wird nicht gemauert, da wird der Ball nicht einfach rausgeschlagen. Die Spieler versuchen zu jedem Zeitpunkt spielerische Lösungen zu finden, selbst wenn sie tief in der eigenen Hälfte stehen. Das führt angesichts der Tatsache, dass wir hier von Zweitligafußballern sprechen, auch mal zu groben Fehlern und sogar Gegentoren. Aber das nehme ich in Kauf, wenn man dafür umgekehrt die Mannschaft mit den zweitmeisten Toren (64) in der Liga ist.