• Ich finde ja, das weder Tönnies noch unsere beiden Grazien des Rassismus überführt wurden.

    In keiner Silbe haben Sie eine andere Ethnie niedergemacht oder eine andere Volksgruppe niedriger gestellt.


    Vielleicht ist es wirklich ratsam die Hysterie etwas zu dämpfen und sich mal die 2 Minuten zu gönnen und die Aussage Tönnies sich zu vergegenwärtigen und dann die Begrifflichkeit des Rassismus in Bedeutung zu inhalieren.

    Dann kommt man schnell auf den Gedanken:

    Tönnies - rassistisch? Nein.

    Dumm? Fehlplatziert? Nicht belegbar? Als Person öffentlichen Interesses total suboptimal? Aber sowas von ja.


    Reagieren alle drum herum völlig meschugge und haben nix besseres zu tun?

    Sieht ganz so aus...

    Von Geburt her Bremer Hanseat, mit Herz und Seele Dortmunder Borusse

  • Aber es wird doch gar nicht auf Afrika gezeigt. Man steckt die Milliarden nach Afrika. Entwicklungshilfe, die seit Jahrzehnten vernachlässigt wurde. Um Bildung und Arbeit, damit Wohlstand zu bringen. Und gleichzeitig das Klima voran zu bringen. Was ist daran falsch?

    Und dass es weltweit eine zu hohe Bevölkerung gibt ist auch kein Geheimnis. Sprich alles was Geburtenraten senkt, ist gut für den Planeten, und ALLE die drauf wohnen.

    Darum geht es doch nicht. Tönnies hat keine Rede zur Lage Afrikas oder der deutschen Entwicklungshilfe gehalten, sondern zur deutschen Wirtschaft. Darin wehrte er sich gegen klimabezogen höhere Steuern und meinte, man solle doch lieber nach Afrika schauen. Als Europäer aus einem der Länder mit dem höchsten CO2-Ausstoß zu sagen: "Warum soll ich mich einschränken? Lösen wir unsere Probleme doch lieber in Afrika. Die sind da eh nicht so zivilisiert wie wir, dann tun wir denen auch noch was Gutes.", ist eine klassisch kolonialistische Argumentation und damit natürlich rassistisch.

    Im Übrigen lohnt sich bei der Diskussion, ob etwas rassistisch ist oder nicht, immer der Blick auf das Urteil von von Rassismus Betroffenen. In diesem Fall haben sich z.B. Hans Sarpei, Cacau, Charles M. Huber und weitere sehr eindeutig positioniert.

    "Kasse dich Furz!" - Der Fönig

  • Darum geht es doch nicht. Tönnies hat keine Rede zur Lage Afrikas oder der deutschen Entwicklungshilfe gehalten, sondern zur deutschen Wirtschaft. Darin wehrte er sich gegen klimabezogen höhere Steuern und meinte, man solle doch lieber nach Afrika schauen. Als Europäer aus einem der Länder mit dem höchsten CO2-Ausstoß zu sagen: "Warum soll ich mich einschränken? Lösen wir unsere Probleme doch lieber in Afrika. Die sind da eh nicht so zivilisiert wie wir, dann tun wir denen auch noch was Gutes.", ist eine klassisch kolonialistische Argumentation und damit natürlich rassistisch.

    Im Übrigen lohnt sich bei der Diskussion, ob etwas rassistisch ist oder nicht, immer der Blick auf das Urteil von von Rassismus Betroffenen. In diesem Fall haben sich z.B. Hans Sarpei, Cacau, Charles M. Huber und weitere sehr eindeutig positioniert.

    1. Die Herren Sarpei, Cacau, Charles M. Huber würden auf alles empört reagieren, weil es eben in den Hype passt.

    2. Was erwartest du, wenn er vor diesem Gremium an Leuten spricht. Das macht die Aussage dass wir viel mehr Geld in Entwicklungshilfe hätten stecken müssen und in Zukunft stecken sollten nicht falscher. Das ist genau das was mich nervt. Alles wird von einem blöden Satz überlagert.

    3. Wieso muss man das eine sein lassen (höhere CO2 Besteuerung hier) wenn man das andere tun sollte?


    Egal, ich habe fertig.

    Die Grobheit besiegt jedes Argument und verscheucht allen Geist.
    -- Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph

  • Nt. 1 ist aber eher eine Vermutung Deinerseits, die anscheinend momentan gut in D.e.i.n.e Argumentation passt. Das ist jetzt meinerseits eine Vermutung :-).

    Absolut richtig.

    Die Grobheit besiegt jedes Argument und verscheucht allen Geist.
    -- Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph

  • Ich finde ja, das weder Tönnies noch unsere beiden Grazien des Rassismus überführt wurden.

    In keiner Silbe haben Sie eine andere Ethnie niedergemacht oder eine andere Volksgruppe niedriger gestellt.

    Rassismus ist aber komplizierter als das.

    Tönnies hat sich kolonial rassistisch geäußert und das kann man auch nicht wegdiskutieren.


    Bei Owo und Nobby ist es anders. Die haben sich dumm verhalten und sich in etwas reingesteigert, aber auch direkt ihren Fehler bemerkt.


    Tönnies hingehen hat gezeigt, wie er denkt. Wie dieser Mann danach ernsthaft noch an der Spitze der Schalker stehen kann, ist mir schleierhaft.

    "Die Qualität eines Fussballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird."

    — Franz Jacobi, Vereinsgründer und Ehrenpräsident des BV Borussia 09 e.V.

  • Entwicklungshilfe, die seit Jahrzehnten vernachlässigt wurde.

    Behauptet wer? (m. W. ist die aktuelle ODA-Quote so hoch wie in den letzten Jahrzehnten nicht: https://www.bmz.de )


    Alles wird von einem blöden Satz überlagert.

    Ja, und dieser Satz ist "blöd", weil er rassistisch ist .


    In keiner Silbe haben Sie eine andere Ethnie niedergemacht oder eine andere Volksgruppe niedriger gestellt.

    Die Aussage über das Sexualleben der "Afrikaner" war also ein von Hochachtung geprägter, rein sachlicher Hinweis auf den Zusammenhang mit noch zu bauenden Kraftwerken? X(


    Als Person öffentlichen Interesses total suboptimal? Aber sowas von ja.

    Auch im Privaten ist eine solche Aussage rassistisch.


    Nt. 1 ist aber eher eine Vermutung Deinerseits, die anscheinend momentan gut in D.e.i.n.e Argumentation passt.

    Leider habe ich den Eindruck gewonnen, dass er sich nicht wirklich auf den "springenden Punkt" einlassen möchte. :| So, wie es Leute gibt, die am Autobahnbau in den 30ern nur das "Gute" sehen wollen.

  • Behauptet wer? (m. W. ist die aktuelle ODA-Quote so hoch wie in den letzten Jahrzehnten nicht: https://www.bmz.de )

    https://www.ifo.de/DocDL/ifosd_2005_18_4.pdf


    Indes, die Entwicklungshilfe war im Durchschnitt der Geberländer von der 0,7%-Marke immer weit entfernt – und hat sich seit 1980 praktisch nicht mehr erhöht (vgl.Tab. 1). Zwischen 1990 und 2003 ist die offizielle Entwicklungshilfe in Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) der großen Geberländer Frankreich, Deutschland, Japan und USA, deutlich zurückgegangen. Die einzigen europäischen Länder, die ihre Entwicklungshilfe seit 1990 bis heute auf einem hohen Niveau gehalten haben und auch über der 0,7%-Vorgabe liegen, sind Dänemark, die Niederlande, Schweden, Norwegen sowie Luxemburg. In allen anderen Ländern liegen die Prozentsätze weit unter 0,7.

    Die Grobheit besiegt jedes Argument und verscheucht allen Geist.
    -- Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph

  • Dir ist aber schon klar dass es nach 20 Jahren deutlich zu wenig tun eine ganze Weile dauern wird bis man Effekte merkt. Ist wie mit dem Klima, die Auswirkungen die wir heute merken sind vor ca. 30 Jahren verursacht worden.

    Die Grobheit besiegt jedes Argument und verscheucht allen Geist.
    -- Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph

  • Rassismus ist nur so kompliziert, wie man ihn macht.

    Wenn du dich wie ein Arschloch verhalten willst ( explizit nicht du, sondern allemein ), und dummes Zeugs laberst, biste halt ne Arschloch.

    Das lässt sich nicht wegdisskutieren. Unabhängig davon ob einer sagt "in Afrika vögeln sie wie die Karnikel sobald das Licht aus ist" oder einer sagt "die gehen nicht arbeiten, aber produzieren Kinder die dem Staat auf der Tasche liegen". Die einen sind in der Regel dunkelhäutig und leben in Afrika, die anderen sind in der Regel hellhäutig und beziehen Hartz4. Der Unterschied ist, die einen leben hier und die anderen eben nicht.


    Beide Aussagen sind völliger Bullshit und wer auch immer das so sagt und überzeugt davon ist, ist eben ne Arschloch.

    Darüber - und ob so ein Vollpfosten richtig an der Spitze eines Unternehmens ist - diskutiere ich gerne.

    Aber nicht darüber ob C. Tönnies ein Rassist ist. Auch nicht gedanklich.

    Er ist ne Idiot. Aber das haben Schalker ja so an sich. Also einige. Manche. Viele.

    Ach du weißt schon...

    Von Geburt her Bremer Hanseat, mit Herz und Seele Dortmunder Borusse

  • Der Unterschied ist, die einen leben hier und die anderen eben nicht.

    Der andere Unterschied ist aber auch: Das eine ist rassistisch, das andere nicht.

    Die Grobheit besiegt jedes Argument und verscheucht allen Geist.
    -- Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph

  • Der andere Unterschied ist aber auch: Das eine ist rassistisch, das andere nicht.

    Das stimmt ( zumindest wenn man nicht die migrativen SGB 2 Empfänger nimmt ). Dadurch wird es aber nicht besser da solche Aussagen einfach bescheuert sind.

    Und das ist der gemeinsame Nenner.

    Dafür brauche ich das Stigma Rassismus nicht.

    X/

    Von Geburt her Bremer Hanseat, mit Herz und Seele Dortmunder Borusse

  • Ich mag auch nicht beurteilen ob nun eine Aussage schlimmer ist als die andere, finde das aber auch egal. Man hätte das Thema sicherlich ohne jegliche Form von Rassismus dennoch ansprechen können. Ob Tönnies jetzt ein lupenreiner Rassist ist oder nur einen blöden Lacher haben wollte, wer weiss.

    Die Grobheit besiegt jedes Argument und verscheucht allen Geist.
    -- Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph

  • Es ist einfach zu viel Emotion in dieser Diskussion. Wenn es um die USA, Russland oder die Türkei geht, dann ist der mit den reisserischsten Sprüchen der König der Runde. Wenn einer herkommt und sagt sinngemäss, die Afrikaner müssen an der Stabilität ihrer Infrastruktur arbeiten um gesellschaftlich weiter zu kommen, dann kommt die Runde aus der Empörung nicht mehr heraus. Auch wenn er sich für den Wortlaut entschuldigt, der Rassist muss dann weg. Das ist eine sehr unausgewogene europäische Brille.

    Wer glaubt etwas zu sein , hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Wenn einer herkommt und sagt sinngemäss, die Afrikaner müssen an der Stabilität ihrer Infrastruktur arbeiten um gesellschaftlich weiter zu kommen, dann ...

    ... kommt eine evtl. Empörung nicht deshalb zustande, weil die These rassistisch wäre,

    allenfalls weil sie undifferenziert ist (Afrika ist nicht gleich Afrika) und überheblich wirkt (Europa weiß, was Afrika gut tut).


    Auch wenn er sich für den Wortlaut entschuldigt, der Rassist muss dann weg. Das ist eine sehr unausgewogene europäische Brille.

    Eine Entschuldigung (im Übrigen nur gegenüber dem GEsocks, nicht gegenüber den rassistisch Beleidigten) macht den verbalen Fehlgriff doch nicht ungeschehen.

    Außerdem ist doch eine Entschuldigung nicht selbstwirksam, d. h. eine "Entschuldigung" ist allenfalls eine "Bitte, entschuldet zu werden". Und solange Tönnies nicht wirklich einsieht, dass seine Aussage nicht nur ein schlechter Versuch war, eine witzige Bemerkung zu machen, sondern eine üble rassistische Äußerung, kann seine "Entschuldigung" nicht akzeptiert werden.

  • Du hast wohl den :ironie: vergessen?

    Ca. 44% der Afrikaner sind Muslime, 13-20% gehören traditionellen (Stammes-)Religionen an, dazu kommen viele protestantische, evangelikale und orthodoxe Kirchen, Hindus, Sikhs und Juden. "Katholisch" sind nur ca. 17% der Afrikaner.


    Insoweit bin ich mir ziemlich sicher, dass sich mehr als 80% der Afrikaner herzlich wenig für antiquierte Vorstellungen einzelner Würdenträger der katholischen Kirche interessieren. ;)

    Öhmm... Hier vegisst du aber wiederum, dass sich auch die muslimische Religion oder das orthodoxe Judentum wenig offen für Schwangerschaftsverhütung zeigen. Ganz davon ab, dass es dort natürlich einen Unterschied macht, ob du in einer urbanen "liberalen" Großstadt lebst oder im ländlichen "konservativen" Umkreis. Eben will ich mal ganz galant verschweigen, dass sich die wenigsten dort die Pille oder den regelmäßigen Gebrauch von Kondomen leisten können. Da spielen eine Menge Faktoren mit, religiöse, kulturelle, ökonomische, soziale und zig andere Faktoren spielen eine Rolle.


    Naja und der Verweis auf ungebildet und einkommensschwach bedeutet viele Kinder, das möge bitte einer meiner Zahnärztin sagen, die hat nämlich sieben derer und alle auf herkömmliche Weise erworben/bekommen. ;)


    Was ich eigentlich sagen wollte, die wenigsten der von dir aufgeführten Religionen sind im Kern der Sexualität wirklich aufgeschlossen gegenüber und ich denke, dies war es worauf Björn hinaus wollte.

  • https://www.ifo.de/DocDL/ifosd_2005_18_4.pdf


    Indes, die Entwicklungshilfe war im Durchschnitt der Geberländer von der 0,7%-Marke immer weit entfernt – und hat sich seit 1980 praktisch nicht mehr erhöht (vgl.Tab. 1). Zwischen 1990 und 2003 ist die offizielle Entwicklungshilfe in Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) der großen Geberländer Frankreich, Deutschland, Japan und USA, deutlich zurückgegangen. Die einzigen europäischen Länder, die ihre Entwicklungshilfe seit 1990 bis heute auf einem hohen Niveau gehalten haben und auch über der 0,7%-Vorgabe liegen, sind Dänemark, die Niederlande, Schweden, Norwegen sowie Luxemburg. In allen anderen Ländern liegen die Prozentsätze weit unter 0,7.


    Fragt sich eigentlich jemand, was die Entwicklungshilfe den Ländern nutzt, wenn systematisch die Ökosysteme dort zerstört werden, den Kleinbauern und Fischern dort durch industrielle Agrarwirtschaft und Fangflotten die Lebensgrundlage entzogen wird?

    Wenn der Klimawandel, beziehungsweise die vermehrt auftretenden Extremwetterlagen ständig lebenswichtige Grundlagen und Infrastruktur zerstören?


    Ich mag auch gar nicht daran denken, wie die Welt sich verändern würde, würden wir sämtliche Entwicklungsländer auf einmal auf unsere Stufe in puncto Konsum und Ressourcenverschwendung heben. Sämtliche Ökosysteme würden in kürzester Zeit kollabieren.


    Soll das bedeuten, ich würde denen keinen wirtschaftlichen Aufschwung gönnen? Nee. Eher sollten die Industrienationen ihr Konsumverhalten und ihren Umgang mit Ressourcen überdenken. Bin auch der Ansicht, dass dieses stetige Wachstumsmantra der Industrie, welches im Großen und Ganzen nur auf Konsum basiert, eher kontraproduktiv ist.

  • Wenn einer herkommt und sagt sinngemäss, die Afrikaner müssen an der Stabilität ihrer Infrastruktur arbeiten um gesellschaftlich weiter zu kommen, dann kommt die Runde aus der Empörung nicht mehr heraus.

    Die Frage ist, untergraben wir als Industrienationen dies nicht, indem sich unsere Konzerne dort an den Rohstoffen bedienen oder wir zum Teil auch Deals mit korrupten Diktatoren und Politikern aushandeln, welche den Fluß der Erträge aus diesen Gebieten tunlichst an den Taschen der "normalen" Bevölkerung vorbeileiten dabei aber oftmals deren Umwelt zerstört oder zu territorialen Konflikten um eben diese Rohstoffe führt? Schließen wir als Industrienationen oder internationale Konzerne wirklich faire Deals mit den Bevölkerungen dieser Gebiete, die ihnen auch wirklich zugute kommen und nicht nur mehr Geld in die Taschen einzelner Personen spülen?


    Sollten wir uns wirklich mal Gedanken drüber machen, vor allem angesichts der Flüchtlingswellen. Ich bin auch der Meinung, wir können nicht jeden aufnehmen, da ich mich aber nicht hinter Stacheldrähten und Mauern verbarrikadieren will, gehe ich davon aus, wäre es am sinnvollsten diesen Menschen ein Auskommen und gute Lebensumstände in ihren Herkunftsländern zu ermöglichen, zumal ein Großteil auch nicht einfach aus Jux und Dallerei von dort zu fliehen versucht.