Freund, Steffen

  • Hallo Rotti. Falls Du meinen post von heute morgen ansprichst, da du die Resthülse von ihm ja verlinkt hast, kann ich dir nur sagen, dass meinerseits alles gut ist. Ich hab ihn gelöscht. Fertig.


    Es hatte mich bereits viel Energie gekostet, ihn nochmal zu schreiben, und genauso denke ich, dass niemand mehr Lust hatte, zu antworten. Wir haben das Ding einfach durch. Es war trotzdem sehr interressant. Und um es mit Einstein zu halten, der sagte, dass, wenn alle das Gleiche denken, eigentlich niemand mehr denkt, ist es ja nicht unehrenhaft, dass wir nicht vollends zusammenfanden. Insofern :beerdrink:

    Wer glaubt etwas zu sein , hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Hach, sehr schöne Diskussion, anstrengend, aber mit Niveau. Hab sie die ganze Zeit verfolgt, aber leider zu wenig Zeit gehabt, vernünftig zu antworten. Und immer wenn ich dachte, jetzt könnte ich, kam Skeletor mit einem Video um die Ecke ;) und ich dachte, ist jetzt auch blöd was zu schreiben, wenn man das Video nicht gesehen hat.


    Ich denke schon, dass es hier im Forum Konsens ist, dass Steffen Freund

    a) sich rassistisch geäußert hat

    b) kein Rassist ist - und

    c) es noch jede Menge Alltagsrassismus in unserer Gesellschaft gibt


    Wir haben gelernt, vorsichtig mit Verallgemeinerungen zu sein und nicht alles schwarz oder weiß zu sehen :) (sorry, aber Humor muss auch bei diesem Thema sein, dazu gleich nochmal mehr)


    Natürlich könnte man die Diskussion jetzt beenden, aber man könnte auch noch etwas in die Grauzonen vordringen, denn selbst wenn vieles vom oben von Euch gesagtem common sense geworden ist, werden Fragen auftauchen. Und diese Fragen stellt @bvbRotti , wie auch schon im Coronathread. Ja, es nervt, aber im positiven Sinne ;) Wenn man rotti nicht für einen Troll hat, muss man sich auch damit beschäftigen. Das ist der nächste Schritt in der Diskussion. Um die Frage nach seiner Oma zu beantworten, natürlich waren nicht alle Deutschen um 1940 rum Nazis und wer sich im Ausland mit deutscher Geschichte beschäftigt, wird das auch wissen. Aber im Ausland wird der gleiche Fehler gemacht und verallgemeinert (Die Deutschen wären anfälliger für Nationalismus, hätten vielleicht sogar ein Nazi-Gen).


    Im 2. Video von Skel geht es um racial profiling: Statistiken des BKA besagen, dass 30-35% der Straftaten von Ausländern begangen werden, die aber nur einen Anteil von 11,5% an der Bevölkerung haben. Rassistisch wäre nun, verstärkt Menschen zu kontrollieren, die ausländisch aussehen. Da herrscht sicher Einigkeit.

    Aber wäre es auch rassistisch, verstärkt Ausländer zu kontrollieren? (Man muss dabei bedenken, dass ein Polizist nicht beliebig viele Menschen kontrollieren kann.)

    Und wie wäre es, wenn Ausländer 99% der Straftaten begingen?


    Und wie halten wir es selber. Angenommen wir gehen eine dunkle Straße entlang und müssen uns für eine Seite entscheiden: auf der einen Seite stehen 3 weiße, eher deutsch aussehende Männer und auf der anderen Seite 3 eher osteuropäisch aussehende Männer. Für welche Straßenseite würdet ihr euch entscheiden? Wäre jemand, der sich für die Seite mit den Deutschen entscheidet, ein Rassist? Oder wäre er nur ein "Steffen Freund", der für 5min Minuten mal rassistisch denkt, weil es ihm gerade eine Begründung für eine Seite liefert. Oder wäre diese Person nichts von beidem?


    Ich habe selbst keine eindeutigen Antworten auf meine Fragen und will auch niemanden provozieren und ich denke, dass will rotti auch nicht, aber wenn man die eindeutigen Themen abgehandelt hat, ist ja klar, dass man in die Graubereiche vordringt, die man nicht am Stammtisch oder locker flockig mit Kollegen in der Pause bequatschen kann. Das geht nur hier, wo man sich bereits über 2 Tage mit dem Thema auseinandergesetzt hat.


    Jetzt habe ich das Thema Humor doch fast vergessen: Was haltet ihr denn hiervon, ab Minute 3:30

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    PS: Ich weiß nicht, wann ich hier wieder antworten kann, aber ich werde alles lesen.

    "Für den Triumph des Bösen braucht es nichts weiter, als dass die Guten untätig bleiben. Also seid nicht passiv" (Alexej Nawalny)


    "Der Béla Réthy, der hat noch nie das gleiche Spiel wie ich gesehen. (Rolf Miller)

    "Ich glaube nicht, dass die Angst vorm Verlieren dich eher zum Sieger macht, als die Lust aufs Gewinnen." (Jürgen Klopp)

  • Hendrik

    Weil ich bei manchen Dingen nicht konform gehe mit Rassismus und das eben bis dato nicht begreifen konnte.

    Insofern ist die Chance sehr hoch, dass ich (woanders) den gleichen "Fehler" mache.

    Wie hier argumentiert wurde, so zumindest verstehe ICH das, kann man fast jede (nicht deutlich positive) Verallgemeinerung als Rassismus auslegen - das geht mir dann doch deutlich zu weit.

    Die Russen saufen Wodka… (gerne auch Tee).

    Die Deutschen sind auf Malle… (und mögen Mallorca).

    Die feurigen Brasilianer*innen… (können auch gut rational).

    ---

    Floskeln OHNE krude Hintergedanken, aber eine nennenswerte Gruppe bezeichnend.


    Lassen wir das…

  • Zu Chris Tall sag ich lieber mal nix...


    Habe mir jetzt eine Weile überlegt, ob ich hier doch noch eine Runde einlege oder nicht. Aber eine geht wohl noch...

    Aber wäre es auch rassistisch, verstärkt Ausländer zu kontrollieren? (Man muss dabei bedenken, dass ein Polizist nicht beliebig viele Menschen kontrollieren kann.)

    Und wie wäre es, wenn Ausländer 99% der Straftaten begingen?

    Wie soll das gehen? Woran erkennst du denn vor der Kontrolle, ob jemand Ausländer ist? Laufen alle Leute dann mit Ansteck-Buttons rum, auf denen die Flagge des Landes ist, das ihren Pass ausgestellt hat?

    Was in dem Video übrigens nicht erwähnt wird (zumindest nicht in dem Abschnitt über racial profiling, den ich mir angeschaut habe), ist der confirmation bias. Eine Polizei, die überproportional häufig Menschen einer bestimmten Gruppe kontrolliert, stellt dort natürlich auch mehr Straftaten fest. Wer sucht, der findet. Wenn mich jeder Polizist, dem ich begegne, erst mal anhalten und durchsuchen würde, wer weiß, wie viele Strafzettel ich schon bekommen hätte (ja okay, keine Kapitalverbrechen, aber bestimmt mal mit zu viel Promille aufm Fahrrad unterwegs gewesen, nicht alles dran, was dransein muss, Taschenmesser in der Hosentasche an einem Ort, wo man das nicht darf oder was weiß ich). Passiert aber nicht, weil ich optisch als weißer Mensch durchgehe.


    Und dadurch ist dieses racial profiling auch so gefährlich. Wenn einer aus der Polizeischule kommt, völlig unvoreingenommen, und geht mit den Kollegen auf Streife. Die haben racial profiling schon verinnerlicht, kontrollieren also am Bahnhof jeden, der ihnen nicht weiß genug aussieht. Er bekommt mit, dass sie bei ein paar Leuten was finden, das die nicht dabei haben sollten. Was meint ihr, wie lange es dauert, bis er racial profiling selbst befürwortet, weil "bei denen findet man ja immer was"?

    So, erst mal wieder weg für heute. Viel Spaß euch noch.

    "Kasse dich Furz!" - Der Fönig

  • Telemach

    Im Video wird u.a. genau das angesprochen, was ich beim "Negerkuss <=> Schaum-Dingens-Waffel" anmerkte - die Schwarzen lachen sich schlapp und wir wissen gar nicht warum?!

    Dann werden wir durch unseren Gegenüber aufgeklärt (Was macht ihr sonst so mit eurer Zeit?) und gucken wie Pik-7 … und jetzt?

    Ganz einfach (aus MEINER Erfahrung):

    Zusammen lachen und den "Negerkuss" neu bewerten!


    Edit:

    Harmageddon

    Deinen Einwand mit dem "Racial Profiling" verstehe ich vollkommen und würde das genauso sehen wie du!

  • die Schwarzen lachen sich schlapp und wir wissen gar nicht warum?

    Die Aussage stimmt nicht und sie wird auch nicht wahrer, je häufiger du sie wiederholst. "Die Schwarzen" ist keine homogene Gruppe. Du stellst mit dieser Aussage diejenigen aus der Gruppe, die sich daran vielleicht nicht stören, über diejenigen, die sich daran stören. Du wirst immer jemanden finden, dem das letztendlich egal ist.


    EDIT: Das macht aber die Kritik nicht unberechtigt oder falsch. Es zeigt halt nur, dass dir die Kritik egal ist. Natürlich gibt es auch wichtigere Dinge als die Bezeichnung von Süßigkeiten. Es fällt aber alles immer wieder auf den Ursprung zurück, weil Leut ständig darüber diskutieren wollen, dass sie ihren Rassismus doch bitte behalten sollen.


    Selbst wenn man die Kritik nicht ganz versteht, so sollte es aus Respekt und Anstand eigentlich eine Selbstverständlichkeit darstellen, dass man die Kritik ernst nimmt und entsprechend handelt. Mein Leben ist dadurch jedenfalls nicht schlechter geworden. ;)

    "Die Qualität eines Fussballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird."

    — Franz Jacobi, Vereinsgründer und Ehrenpräsident des BV Borussia 09 e.V.

  • Du wirst immer jemanden finden, dem das letztendlich egal ist.

    Und du wirst immer jemanden finden, dem es NICHT egal ist.

    Was wird nun höher gewichtet, wenn überhaupt gewichtet werden soll?


    Deshalb habe ich ja extra das "MEINER" bzgl. Erfahrung(en) groß geschrieben.


    Es ist doch ein immenser Unterschied ob ich verletzend sage

    "Komm, iss mal deinen Negerkuss." (im Hinterkopf: und sei ruhig)

    oder ob ich fröhlich-beschwingt frage

    "Na, auch 'nen Negerkuss?" (im Hinterkopf: NULL).

  • Und du wirst immer jemanden finden, dem es NICHT egal ist.

    Was wird nun höher gewichtet, wenn überhaupt gewichtet werden soll?

    Wenn alles egal ist, dann brauchen wir ja überhaupt keine Werte und Regeln in unserer Gesellschaft. Dir ist schon bewusst, dass Rassismus nicht irgendwas ist, um dich irgendwie zu gängeln, sondern Rassismus für jahrhunderte lange Unterdrückung, Gewalt und Tod verantortlich ist? Heute immer noch Menschen wegen Rassismus sterben? Natürlich bringst du niemanden direkt um, wenn du das N-Wort bei einer Süßigkeit verwendest. Du trägst so aber aktiv dazu bei, dass Rassismus nicht verschwindet. Sprache hat Definitionsmacht, wie wir denken. Wenn wir unsere Sprache nicht hinterfragen, werden wir in Bezug auf unseren eigenen Rassismus in unseren Köpfen keine Fortschritte machen. Daher kann ich nur an dich appelieren, dass du aufhören solltest, dir irgendwelche fadenscheinigen Begründungen zu überlegen, wieso Rassismus in Punkt XY vielleicht doch nicht so schlimm oder in Ordnung ist.


    Zu deinem Beispiel: Da gibt es keinen Unterschied. Das ist beides scheiße. Die Intention wie du es sagst, ist scheißegal. Du entscheidest dich in beiden Fällen, dass dir der rassistische Begriff so viel wert ist, dass du ihn unbedingt benutzen willst. Kannst du natürlich so machen. Es ist ja nicht verboten. Wenn du den Begriff bewusst benutzt, obwohl du über seine rassistische Bedeutung weißt, dann beschwer dich aber bitte auch nicht, wenn man dich dann als Konsequenz für ein Arschloch hält. Das wird dann nämlich zwangsläufig passieren.


    Vielleicht hilft dir dies hier ja weiter:

    https://www.zdf.de/dokumentati…-wir-100.html#xtor=CS5-48

    "Die Qualität eines Fussballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird."

    — Franz Jacobi, Vereinsgründer und Ehrenpräsident des BV Borussia 09 e.V.

  • Fühle mich als deutliches Störfeuer hier, möchte euch aber nicht stören.

    Bleibt gesund :panda:

    • Offizieller Beitrag

    Fühle mich als deutliches Störfeuer hier, möchte euch aber nicht stören.

    Bleibt gesund :panda:

    Moin Rotti,

    Du bist k.e.i.n Störfeuer - da täuscht Dein Gefühl. Du bist ein wertvoller Teil für die Tiefe dieser Diskussion. Deine Beharrlichkeit ist vielleicht manchmal anstrengend, aber in dieser Diskussion sind ja etliche Teilnehmer beharrlich und anstrengend - aber (wie Tele schon schrieb) positiv anstrengend und genau das macht euren Austausch so spannend und auch wertvoll für mich. Außerdem fasziniert mich eure klare Ausdrucksweise, die jedoch stets respektvoll ist. So empfinde ich eure Diskussion (falls es interessiert) - sehr erwachsen. Respekt.

  • […] genau das macht euren Austausch so spannend und auch wertvoll für mich. […]

    Danke Ina!

    Wie du schon schreibst, ist es für dich(!) okay, aber viele fühlen sich vor den Kopf gestoßen und reagieren darauf zunehmend "bissig" mit entsprechend wertenden Ausdrücken. Das möchte ich vermeiden!


    Ich für meinen Teil sehe Sprache nicht als am Reißbrett gezogene Sache, ohne Dellen bzw. Einkerbungen, dafür aber schnurgerade.

    Das ist nicht meine Interpretation von Sprache, denn sie wird m.E. IRGENDWANN in einer emotionslos-informativen - besser: aalglatten - Aneinanderreihung von Fakten bestehen, bei dem humoristische Züge aufgrund mögl. "Verstöße" gg. eine von 100.000 (N)Etiketten auf der Strecke bleiben.


    Wenn also jemand die Verwendung des Wortes "Negerkuss" kritisiert und im gleichen Atemzug eine mögl. Einordnung als "Arschloch" in Erwägung zieht, dann ist das für MICH ein Ungleichgewicht.

    Einschub: Skel, nix gg. dich, hätte auch XYZ sein können!

    Dieses Ungleichgewicht kommt aber in Sprache vor und ist sogar eine fundamentale Essenz, wie ich finde. Ich würde mich doch darüber nicht aufregen, im Gegenteil, da lebt/bebt doch was.

    Wenn ich Nur-Fakten möchte, bin ich (zurecht) bei naturwissenschaftl. Abhandlungen oder im IT-Bereich, wobei eine amerik. JAVA-Koryphäe ihre Bücher mit so viel Humor schreibt, dass sich der "Ur-Deutsche" wie in einem anderen Film vorkommen muss, Motto:

    JAVA und Witz, wie geht das denn zusammen? Es geht!


    Zu meinem Bsp.:

    Ich habe das Thema mit einem afrodeutschen (korrekt?!) Akademiker diskutiert kurz besprochen, der auch hier geboren wurde. Das Thema "Negerkuss" blieb Negerkuss, mit dem feststehenden Begriff sei "er aufgewachsen und es gäbe keinerlei Veranlassung, daran etwas zu ändern". Das war's!

    Ich stelle mir jetzt NICHT vor, dass ich mit ihm eine Diskussion wie diese hier angefangen hätte - er bekam ja in DER Situation sein wirklich nettes Grinsen kaum noch weg.

    Und so finden Gespräche ihre Entwicklung mit beiderseitiger(!) Akzeptanz und sehr viel Humor.


    Das ist hier anders. Ich könnte jetzt aalglatt weiterschreiben und jedem entsprechen, alleine mir fehlt die Vorstellung, dass ich genau DAS in einem Fußball-Forum machen möchte.

    Das hier ist eine "kernige Sache", bei dem man auch mal "5 grade sein lassen", wahlweise kontrovers schwierige Dinge diskutieren kann - und dann muss auch irgendwann gut sein.

    Der Punkt ist zumindest bei mir gerade erreicht.

    Nix für Ungut…

  • Der beste Weg für mich ist, Menschen in die Kategorien A****löcher und Nicht-A****löcher zu unterscheiden.

    Dabei spielt weder Ethnie, Geschlecht oder sonstwas eine Rolle.

    Wobei ich zugeben muss, dass Kategorie 1 exponentiell ansteigt und mich oft zu der Verallgemeinerung "Ich hasse Menschen" hinreißt.

    Wobei man unterstellen kann,daß der Prozentsatz an "Arschlöchern" in jeder Ethnie/Guppe/Geschlecht grundsätzlich gleich ist. Die A.........r treten nur offener in Erscheinung ,wenn einer der ihren in einer dieser Gruppen das Sagen hat. Aktuelle und historische Beispiele gibt es dazu genug.

  • Abschließend die beiden Links, die du schicktest - DANKE!


    […]

    Vielleicht hilft dir dies hier ja weiter:

    https://www.zdf.de/dokumentati…-wir-100.html#xtor=CS5-48

    Habe mir das angeschaut, kann vieles zum Thema Rassismus nachvollziehen und teilweise sogar ziemlich gut die Gefühle Betroffener nachempfinden!


    Die Dame mit Kopftuch, alleine beim Amt weil sie es kann, und die Reaktion der "Amts-Frau" … für die Tonne.

    Ich beim Amt für eine bestimmte Leistung, die "Amts-Frau" mit der (sinngemäßen! - ist lange her) Aussage:

    Achten Sie mal darauf, auf welcher Seite Sie vom Tisch sitzen und wo ich sitze.

    Das eine ist, gemäß Doku, Rassismus.

    Und meine Sache? Da passt das Wort sehr schlecht.

    Was BEIDES allerdings eint ist das Fehlverhalten auf der Seite des Tisches, auf der es gerade NICHT passieren sollte.

    Sind wir also bei Rassismus oder eher bei individuell Fehlgeleiteten (möchte hier das Wort Arschlöcher*innen vermeiden)?


    Sehr vieles allerdings kann ich mit dem Begriff Rassismus in der Doku vereinen und würde das genau SO auch bezeichnen.


    Vietnamesische Flüchtlinge (Doku)…

    Hier bei mir wohnt eine philippinische Großfamilie, mit denen ich ganz häufig spreche oder durch die Stadt gehe - 1a.

    Das ist ein herzliches Miteinander und wird von allen SO gelebt. Vllt macht das ja die Nähe zum Mikrokosmos Universität, kann sein, ist mir aber auch latte, weil es gut ist WIE es ist.


    Aber bei Gegenständen wie dem Negerkuss mit Rassismus anzufangen … da halte ich es doch mit meinem afrodeutschen/schwarzen Bekannten, der sich kurz scheckig gelacht und mir SO aufgezeigt hat, wo Diskussionen auch mal enden können/dürfen.

  • Wenn ich die Adresse meines togolesischen Bekannten hätte, könnte er (Doktor) ihr (Professorin) vllt mal SEINE Sicht der Dinge rund um das Thema Negerkuss darlegen, sofern beide(!) dazu Zeit & Lust hätten und er in GER wäre - ich würde mich dann gerne dazusetzen, mithören und lernen.


    Auch hier:

    Ernstgemeintes DANKE für den Link.


    P.S.:

    Vllt lerne ja gerade ICH nur/viele "Verrückte" kennen, denen solche Dinge am Allerwertesten vorbeigehen, kann ja auch sein?!

  • Achten Sie mal darauf, auf welcher Seite Sie vom Tisch sitzen und wo ich sitze.

    Das eine ist, gemäß Doku, Rassismus.

    Und meine Sache? Da passt das Wort sehr schlecht.

    Klar, bei deiner Sache wäre es dann Klassismus. Ist auch scheiße.

    Aber bei Gegenständen wie dem Negerkuss mit Rassismus anzufangen … da halte ich es doch mit meinem afrodeutschen/schwarzen Bekannten, der sich kurz scheckig gelacht und mir SO aufgezeigt hat, wo Diskussionen auch mal enden können/dürfen.

    Heißt das also, dass du das Wort nicht mehr benutzen würdest, wenn dein Bekannter dir sagen würde, dass es rassistisch ist und er es als diskriminierend empfinden würde? Oder wäre dir das dann immer noch egal und du würdest es weiter benutzen?


    Zitat

    Vllt lerne ja gerade ICH nur/viele "Verrückte" kennen, denen solche Dinge am Allerwertesten vorbeigehen, kann ja auch sein?!


    Verrückt ist dein Bekannter sicher nicht. Ich kenne beispielsweise keinen einzigen Schwarzen oder BPoC, der oder die nicht in diesem Punkt super kritisch ist. Daher finde ich es SEHR irritierend, wenn du dann die Aussage einer einzelnen Person als das Non-Plus-Ultra in diesem Punkt ansiehst, weil es zu deiner persönlichen Ansicht zu diesem Thema passt und den Rest einfach ignorierst.


    Natürlich ist die Diskussion um die Süßigkeit nicht hoch auf der Prioritätsliste. Da gibt es natürlich weitaus krassere Themen im Zusammenhang mit Rassismus, die dringender angegangen werden müssen. Wir würden hier ja gar nicht drüber reden, wenn du es nicht angesprochen hättest. Es ist aber auch nicht bedeutungslos und deshalb "OK". Das N-Wort ist nun mal ein rassistischer Begriff. Das ist ein Fakt. Steht auch so im Duden als veralteter Begriff, der stark diskriminierend ist: https://www.duden.de/rechtschreibung/Neger


    Ich frage mich aber auch immer, wie man die großen Themen lösen soll, wenn die kleinen Themen schon für so viel Unverständnis sorgen.


    Es kommt ja immer der Vorwurf der Sprachpolizei: Es bringt rein gar nichts, wenn man ein rassistisches Wort verbietet. Die Personen es also nur nicht mehr benutzen, weil es verboten ist. Es bringt nur was, wenn die Personen von selbst erkennen, dass ein rassistisches Wort, was sie immer benutzt haben, rassistisch ist und sie es deshalb von sich aus Respekt weglassen.


    Ich hoffe halt, dass ich dich noch dazu bringen kann, diesen letzten Schritt auch noch zu gehen. Ist schwer, ich weiß und wahrscheinlich werde ich dich in diesem Punkt nicht überzeugen können. Die Hoffnung gebe ich aber nicht auf.


    Kannst mir auch gerne per PN antworten, falls dir das lieber ist.

    "Die Qualität eines Fussballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird."

    — Franz Jacobi, Vereinsgründer und Ehrenpräsident des BV Borussia 09 e.V.

  • Danke dir!


    Morgen per PN - vorab dies:

    Das Thema hatte sich bei mir nur aus einer Diskussion ergeben, ansonsten habe ich mit den whippet cookies ;) nix an der Mütze und mein Umfeld auch nicht. Meint:

    Ich benutze das Wort eigentlich nie!


    Ja, im Duden steht es als "diskriminierendes Wort", aber wenn mir jemand, für den es diskriminierend sein soll so reagiert wie bei mir, dann muss ich gestehen, ist der Duden sekundär bei der Beurteilung der (dann) aktuellen Situation.


    Annahme:

    ER spricht von Negerküssen und ICH erzähle ihm was von Rassismus/Duden.

    Verkehrte Welt, oder?


    Zurück zu meiner eigentlichen Nicht-Nutzung:

    Wenn ich in einer Diskussion mit dieser(!)/einer gleichdenkenden Person also das Wort verwende ist es für mich OK, Stichwort:

    Entwicklung/Konsens einer Unterhaltung

    Ich mache es nicht extra, um andere Menschen zu "irritieren"!


    So, gleich geht's um unseren BvB, das ist nicht nur spannender, sondern auch einfacher … meistens :schal: