Freund, Steffen

  • rs1305 Wie wir von Socke & harma gelernt haben, ist selbst der banale Spruch, dass Italiener temperamentvoller sind als Deutsche, in deren Augen Rassismus. Das lässt auf den morbiden Zeitgeist schliessen. Du wirst richtig auf die Mütze bekommen für diesen Spruch :D

    Wenn du nicht mit mir diskutieren willst, diskutiere bitte auch nicht über mich. Mache ich auch nicht.

    Ist es auch rassistisch, wenn Menschen in aller Welt sagen, dass Deutsche diszipliniert seien?

    Nö, da es keinen Rassismus gegen Deutsche als Gruppe gibt (allerdings gibt es natürlich Rassismus gegen Deutsche, die als Mitglied einer anderen Gruppe gelesen werden, z.B. Schwarze oder Menschen mit nicht-westeuropäischem Migrationshintergrund etc).

    Deutsche wurden nicht kolonialisiert, nicht systematisch unterdrückt, nicht gesellschaftlich ausgegrenzt. Du musst nirgendwo Angst haben, in der U-Bahn angespuckt oder verprügelt zu werden, weil ein paar deiner Mitfahrer annehmen, du seist Deutscher. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, steht eine rassistische Aussage oder Handlung nie für sich, sondern ist immer Resultat eines umfassenden Konzepts, das uns alle geprägt hat.

    "Kasse dich Furz!" - Der Fönig

  • Ich poste mal diese beiden Videos hier rein, die eigentlich viele Verständnisprobleme beseitigen können. Beide Videos bauen aufeinander auf. In Video 2 gibt es einige Beispiele, die das Problem sehr gut verdeutlichen.


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    "Die Qualität eines Fussballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird."

    — Franz Jacobi, Vereinsgründer und Ehrenpräsident des BV Borussia 09 e.V.

  • Ja ist es. Sobald es um Verallgemeinerungen der Herkunft, Hautfarbe oder sonst was geht, geht es um Rassismus. Mal in stärkerer, mal in schwächerer Form, wenn man da unterscheiden will. Am Ende ist es aber das gleiche Ergebnis.


    Frotzeleien unter den Nationen wird es natürlich immer geben und gerade unter Bekannten sowieso. Das ist aber etwas anderes, als das im TV über zwei Spieler zu sagen, als zum Kumpel aus Schweden und den mit Flower-Power aufzuziehen. Wobei auch da wieder die Frage wäre, das weiter einzudämmen. Rassismus verschwindet nun mal erst dann, wenn wir uns nicht über Herkunft oder Hautfarbe von anderen abgrenzen wollen.

    Hut ab, Sankar! Damit kann ich leben. Dann kann ich Skel jetzt damit konfrontieren, dass ich rassistisch beleidigt wurde, als er mir als „Weissem“ die Fähigkeit absprach, die Grenzen von Rassismus beurteilen zu können ^^


    Wir sollten alle die Aufregung etwas absetzen. Zumal sich Freund entschuldigt hat.

    Wer glaubt etwas zu sein , hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

    • Offizieller Beitrag

    Die Diskussion ist wichtig und ich finde es gut, dass wir hier darüber sprechen. Zumal wie Ina sagt, auf einem schönen Niveau.


    Nur wer zur Diskussion bereit ist, kann Dinge verändern und über Jahrhundert gewachsene Verankerungen lösen.


    Es wird heute schnell gefordert, dass sich alles immer sofort ändern muss. Auch wenn das bei vielem wünschenswert wäre, ist es nicht so einfach. Es geht nur über einen Prozess und der Veränderung über Zeit. So schwer das an vielen Stellen und Ecken auch ist, aber jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein guter Schritt. Dabei muss man manchmal daran denken, dass man das Tempo nicht überschlagen kann.


    Je mehr Diskussionen geführt werden wie in diesem Thread desto mehr Menschen bringt man dazu darüber wirklich nachzudenken und über die Zeit die Dinge zu verändern. Jeden wird man sowieso nie abholen oder davon überzeugen können.


    Ich mein Rassismus habe ich auch schon selbst erlebt, als man zu mir meinte ich solle zurück woher ich komme und dort die Luft verpesten (rothaarig, weiß, dänische Wurzeln - logisch sollte ich zurück nach Dänemark (blöd nur, dass ich in Deutschland geboren bin :D). Er ist einfach überall und im Alltag stetig vorhanden. Je mehr man aber das bewusst macht, desto mehr hilft es.

    • Offizieller Beitrag

    Mal so für meine Einordnung.

    Wir Pottis sagen ja gerne, dass nur wer hier aufgewachsen ist, die echte Malochermentalität mitbringt.

    Im Grunde das, was Freund sagen wollte, nur anders ausgedrückt.

    Ist es auch rassistisch, wenn ich die imaginären Qualitäten der Menschen meiner Region aufwerte?

    Das hat ja erstmal nichts mit Abstammung zu tun, sondern mit den Menschen, die hier generationenübergreifend unter Tage oder am Hochofen gearbeitet haben. Da gehört der türkischstämmige Gündogan genauso zu, wie der polnische Bergarbeiter.

    Oder auch die Liedzeile: "Die ehrlichsten Menschen, leben hier in dem Revier".

    Schwierig.

  • Nö, da es keinen Rassismus gegen Deutsche als Gruppe gibt (allerdings gibt es natürlich Rassismus gegen Deutsche, die als Mitglied einer anderen Gruppe gelesen werden, z.B. Schwarze oder Menschen mit nicht-westeuropäischem Migrationshintergrund etc).

    Deutsche wurden nicht kolonialisiert, nicht systematisch unterdrückt, nicht gesellschaftlich ausgegrenzt. Du musst nirgendwo Angst haben, in der U-Bahn angespuckt oder verprügelt zu werden, weil ein paar deiner Mitfahrer annehmen, du seist Deutscher. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, steht eine rassistische Aussage oder Handlung nie für sich, sondern ist immer Resultat eines umfassenden Konzepts, das uns alle geprägt hat.

    Les einfach was Sankar dazu geschrieben hat. Er hat dazu zwar eine strengere Auslegung als ich selbst, aber davon abgesehen, ist sie koherent und rund. Rassismus sind nicht wünschenswerte Ressentiments der Völker untereinander. Und nein, Deutschland ist nicht der Nabel der Welt, der von solchen Ressentiments verschont wäre. Sorry, aber gerade Ihr seid im Ausland wahrlich nicht besser angesehen als andere. Lese bei Länderspielen mal die französische und britische Presse. Und wenn man da von den Spielern als rollende Panzer schreibt, dann rate mal welches Land gemeint ist.

    Wer glaubt etwas zu sein , hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • rs1305 Wie wir von Socke & harma gelernt haben, ist selbst der banale Spruch, dass Italiener temperamentvoller sind als Deutsche, in deren Augen Rassismus. Das lässt auf den morbiden Zeitgeist schliessen. Du wirst richtig auf die Mütze bekommen für diesen Spruch :D

    Willst du trollen oder kannst du nicht lesen? Ich schrieb im Grunde ist es rassistisch, doch ich habe mit derlei Aussagen kein Problem, was nicht bedeutet, dass es keine Italiener gibt, die sich von solchen Aussagen vor den Kopf gestossen fühlen.


    Dafür hast du es ja gekonnt vermieden, auf die eigentliche Frage meinerseits, Freunds Aussage zur Arbeitseinstellung der Beiden, die dieser auf ihre Herkunft reduziert hat, einzugehen.


    Dir scheint auch der eigentliche Sinn zu entgehen. Es geht hier nämlich nicht darum, Freund als einen Rassisten zu brandmarken, sondern darum ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es viel zu viel Alltagsrassismus gibt und dieser sich auch in unserer Sprache widerspiegelt oder unserem Blick auf andere Kulturkreise, etc. Es geht darum, bevor man den Mund aufmacht, auch einmal zu überlegen was man sagen will, ob man damit andere Leute verletzt, herabsetzt oder in anderer Weise herabwürdigt aufgrund ihrer Herkunft oder auch sozialer Stellung.


    Aber ich habe eh nicht das Gefühl als würde dich das interessieren und für dich scheint es ja eher eine lustige Nummer zu sein, deshalb habe ich auch nicht vor hier an dieser Stelle weiter meine Zeit zu verschwenden.

  • Socke, bitte nicht gleich die Contenance verlieren. Ich habe geschrieben, dass du es als rassistisch ansiehst, weil du schreibst, dass es im Grunde rassistisch ist. Es gibt also keinen Grund gleich zu hypervaporisieren. Ruhig Blut, Mme!

    Wer glaubt etwas zu sein , hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Dann kann ich Skel jetzt damit konfrontieren, dass ich rassistisch beleidigt wurde, als er mir als „Weissem“ die Fähigkeit absprach, die Grenzen von Rassismus beurteilen zu können ^^

    Zur Klarstellung: Ich hab dir und mir als Weiße nicht die Fähigkeit absprechen wollen, die Grenzen von Rassismus beurteilen zu können. Es geht bei dem Argument darum, dass wir als Weiße nicht die Deutungshoheit in diesem Thema haben. Heißt, wenn Schwarze sagen, dass etwas rassistisch ist, dann können wir das als Weiße nicht einfach abbügeln. Wir können nur reflektieren, warum wir so denken, wie wir denken und es ändern.


    Du hattest ja mehrfach die Frage nach dem Italiener gestellt. In den oben verlinkten Videos findest du auch darauf übrigens eine Antwort.

    "Die Qualität eines Fussballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird."

    — Franz Jacobi, Vereinsgründer und Ehrenpräsident des BV Borussia 09 e.V.

  • Zur Klarstellung: Ich hab dir und mir als Weiße nicht die Fähigkeit absprechen wollen, die Grenzen von Rassismus beurteilen zu können. Es geht bei dem Argument darum, dass wir als Weiße nicht die Deutungshoheit in diesem Thema haben. Heißt, wenn Schwarze sagen, dass etwas rassistisch ist, dann können wir das als Weiße nicht einfach abbügeln. Wir können nur reflektieren, warum wir so denken, wie wir denken und es ändern.


    Du hattest ja mehrfach die Frage nach dem Italiener gestellt. In den oben verlinkten Videos findest du auch darauf übrigens eine Antwort.

    Danke für die Erläuterung Skel! Ich hatte mir an dieser Stelle einen nicht ganz ernst gemeinten Einwurf erlaubt, siehe Smiley. Alles gut.

    Wer glaubt etwas zu sein , hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Les einfach was Sankar dazu geschrieben hat. Er hat dazu zwar eine strengere Auslegung als ich selbst, aber davon abgesehen, ist sie koherent und rund. Rassismus sind nicht wünschenswerte Ressentiments der Völker untereinander.

    Hab ich gelesen, stimme aber nicht komplett zu. Warum steht oben.

    Und nein, Deutschland ist nicht der Nabel der Welt, der von solchen Ressentiments verschont wäre. Sorry, aber gerade Ihr seid im Ausland wahrlich nicht besser angesehen als andere. Lese bei Länderspielen mal die französische und britische Presse. Und wenn man da von den Spielern als rollende Panzer schreibt, dann rate mal welches Land gemeint ist.

    Ja, das ist für von Rassismus betroffene Menschen immer das Schlimmste: Wenn die internationale Presse sich komische Bezeichnungen für die Nationalmannschaft ausdenkt. Wirklich empörend.

    Wir drehen uns hier im Kreis, ich klinke mich da mal aus.

    "Kasse dich Furz!" - Der Fönig

  • Warum solte ausgerechnet der Fussball frei von Klischees sein ? Das Narrativ vom technisch begabten Südeuropäer und vom deutschen Holzfuss gilt doch immer noch.Für die Briten findet der II. Weltkrieg ja immer noch auf dem Rasen statt,wenn es gegen deutsche Mannschaften geht.Man sollte gewisse Eigenschaften,die bestimmten Volksgruppen zugeschrieben werden nicht auf die Goldwaage legen und Steffen Freund ist sicher alles andere als ein Rassist ist aber in die Falle der PC getappt.Schlimmer als die unbedachten Äusserungen von Freund sind die Leute ,die ständig mit erhobenem Zeigefinger um die Ecke kommen ,wenn wieder einmal irgendwer was Dummes gesagt hatFreund würde sicherlich jeden seiner Mitspieler,welcher Herkunft auch immer ,gegen jede Art von Rassismus verteidigen.

  • bernadina ... kann dir da schon folgen ;)


    Diese "Negativ-Argumentationen" sind bei mir (auch) nicht als erste auf dem Schirm, sondern ich versuche einen Kontext im Zusammenspiel mit Faktoren wie:

    • Wer äußerte sich?
    • Was ist das Thema zu den Äußerungen?
    • Wie wurde es geäußert?
    • ...

    zu lesen. Ich finde es gibt Situationen, in der eine Nachfrage zwar statthaft/tiefergründig-weiterbringend ist, die man sich aber auch sparen kann!


    Hier möchte ich Robert de Niro noch kurz zitieren: "Fuck! Trump!"

    Wie einfach Dinge manchmal sein können...

    Danke Robert :panda:

  • Die Sache ist halt auch, dass die Gesellschaft und der Zeitgeist in Bewegung sind. Klischees von gestern werden heute zunehmend als Rassismus empfunden.


    Wenn du einer Brasilianerin sagst, dass der Tanz ihr im Blut liegt, oder dem dribbelnden Brasilianer, dass der Fussball ihm im Blut liegt, würden ich und viele andere das als nicht wertende Nettigkeit abtun. Tatsächlich wird heute darin Rassismus geahndet, bewusst oder unbewusst, da ein böswilliger Geist hiermit ihre Lebensleistung auf gute Gene oder Gabe reduzieren könnte.


    Ob solches und ähnliches nun übertriebene PC, oder gebotenes heutiges savoir-vivre sind, muss jeder halt auch ein bisschen mit sich selbst ausmachen.

    Wer glaubt etwas zu sein , hat aufgehört etwas zu werden (Socrates)

  • Ob das nun übertriebene PC, oder gebotenes heutiges savoir-vivre ist, muss jeder ein bisschen mit sich selbst ausmachen.

    Das ist m.E. die Helix, in der wir uns befinden - gut :thumbup:

  • Und jetzt sind wir wieder am Anfang. Es ist so ermüdend...

    "Die Qualität eines Fussballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird."

    — Franz Jacobi, Vereinsgründer und Ehrenpräsident des BV Borussia 09 e.V.

  • Ist das jetzt Sarkasmus?

    Nein, das ist mein absoluter Ernst!


    Ich für meinen Teil habe Zusammenhänge aufgezeigt bekommen, die ICH SO niemals "gesehen" hätte. Dafür bin ich dankbar!

    Und in Teilen musste ich auch meine Meinung revidieren/anpassen, aber eben nicht komplett, denn dafür waren einige Zusammenhänge nicht klar genug widerlegt.

    Nein, nein, das war mein absoluter Ernst!