Stimmt schon, dass das Geschäft pervers ist. Ändert diese Feststellung irgend etwas daran? Zumal der BVB seit Jahren in der "Nische" Ausbildungsverein bestens davon lebt. Die eigentliche Leistung von Watzke und Zorc besteht ja genau darin. Dieses Geschäftsmodell im Konzert der Großen etabliert zu haben. Es ist natürlich ein Leichtes, die Käufervereine zu verdammen, als die Totengräber des Fußballs, sich aber gleichzeitig mit Tradition und seriösem Wirtschaften den Heiligenschein überzukränzen. Wir sind es, die ein Produkt anbieten, dass extrem nachgefragt ist. Und wir leisten einen Beitrag für die Preistreiberei. Gefallen tut das natürlich nicht! Eine Konsequenz wäre, radikal dem Bussiness zu entsagen. Und dann?
Absolut richtig. Hinzu kommt auch eine gewisse Doppelmoral, wenn man sich darüber beschwert. Was die großen Vereine im großen Stil beim BVB betreiben, betreibt der BVB in etwas kleinerem Stil bei den kleineren Vereinen. Der BVB kann ein besseres Paket als Salzburg oder Birmingham bieten und kriegt dann Spieler wie Haaland oder Bellingham. Chelsea oder United können attraktivere Bedingungen bieten als der BVB und kriegen dann evtl. Haaland und Sancho. Jeder zahlt dafür seinen Preis.
Unterm Strich hat der BVB ja auch so viel eingenommen und so gut nachgescoutet, dass man sportlich nicht in der Versenkung verschwunden ist und finanziell stabil da steht, selbst nach ein paar teuren Fehlgriffen.
Natürlich finde ich es auch schade, wenn uns solche Granaten verlassen. Das fand ich auch bei Auba oder Dembélé (rein aus spielerischer Sicht, versteht sich. Als Charaktere vermisse ich sie 0). Ich bin aber besonders bei Sancho der Meinung, dass der Verein da eine gute Entwicklung gezeigt hat. Der spielt schon länger bei uns, als die meisten gedacht hätten, nachdem er hier so extrem durchgestartet ist. Zudem weiß man ja, dass immer wieder tolle Spieler nachgerückt sind, wenn uns Leistungsträger verlassen haben. Da vertraue ich der Vereinsführung und sehe das ganze entspannt.